Samstag, 27. August 2011

Ti - Schrecken oder Lichtblick?

Eine weitere Station auf unserer Reise war Ti. Unsere Kartographin, die Schreiberin unserer Heimsteinstadt, erzählte uns schon vor Beginn der Reise von dieser Stadt, es war immerhin ihr Geburtsort. Sie lobte die Vorzüge und die Anordnung (ganz die Analytikerin eben) der größten Stadt der salerischen Konförderation.
Dementsprechend verwirrt waren wir, als das Schiff an einem kleinen Pier anlegte, von dem sich ein Waldgebiet erstreckte. Wir folgten dem Trampelpfad und befanden uns einige Meter weiter mitten in einem Dorf. Das hier sollte also die große und bevölkerungsreichste Stadt am Olni sein?
Nun gut, meckern half uns nicht weiter, wir waren schließlich auf einer Mission. Also ließen wir uns an einem Lagerfeuer neben einigen anwesenden Stadt- Dorfbewohnern nieder, von denen jede Frau ein Kind in den Armen hielt. Wir waren uns sicher, das sich Saleria auf eine andere Art Fruchtbarkeit bezog, aber vielleicht hatte das keiner den Bewohnern mitgeteilt. Es ist allerdings sehr löblich, das man hier versuchte, die Bevölkerung Gors zu vervielfachen.
Ein Schock ereilte uns, als die einzige Sklavin am Lagerfeuer die Männer mit "Jarl" grüßte. Größte Verwirrung stand in den Augen der Männer geschrieben. Wir wollten doch nach Ti, am Olni, nicht nach Torvaldsland.
Es besserte sich auch nicht, als sich eine Freifrau zu der Frage hinreißen ließ, wie unsere Reise verlief, ob die See ruhig war.Nun gut, Frauen auf Schiffen sind ja allgemein nicht gern gesehen, man kann also vermuten, das sie mit der Seefahrerei und den Gegebenheiten nicht viel zu tun hatte, vielleicht wirkte der Fluss eben auf sie wie die große Thassa.
Weiter uns in Verwirrung treibend wurde uns als Spezialität und Besonderheit dieser Stadt dieses Dorfes Holz und Met angeboten. Wir waren uns sicher, am Pier noch einmal nachzufragen, ob wir wirklich nicht in Torvaldsland gelandet waren.
Interessanterweise stellten wir fest, das wir wohl eine neue Glaubensrichtung auf Gor entdeckt haben: das Christentum. Die Kinder, die zugegen waren, hatten Patentanten. Inwiefern sich die Priesterkönige damit für einverstanden erklären, entzieht sich allerdings unseren Kenntnissen.
Am Lagerfeuer plätscherte das Gespräch dahin, man unterhielt sich über Kindererziehung, verschollene Söhne und reisende Gefährten. Unsere Sklavin wurde keines Blickes gewürdigt, dabei gab sie sich ausgesprochen große Mühe, ihren Herrn mit ihrer ganzen Schönheit zu repräsentieren. Es half ihr in dieser Stadt diesem Dorf allerdings alles nichts.Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, wurde die Arme (ja, wir wissen, Mitleid mit einer Sklavin ist ungoreanisch, wir werden uns bessern) völlig aus dem Konzept gebracht, als sie die Frage eines Mannes an seine Sklavin vernahm: kommst du mit oder möchtest du noch hier bleiben? Das Nicken der Sklavin als Antwort brachte unser verwirrtes Mädchen nicht weiter, ebenso wenig wie ihr Abschiedgruß.. (na, wer errät es?)

Ein Lichtblick an diesem Abend gab es aber dennoch: ein Metbrauer mit seiner Gefährtin aus Skjaldars Crossing, einem Handelsposten am Laurius gesellte sich in die Runde am Lagerfeuer.
Er bot uns an, seinen Ort aufzusuchen um dort einen regen Handel anzustreben. Es scheint, als sind die Siedler sehr erfolgreich mit dem was sie tun (es fielen Bemerkungen über Schmuggler, Piraten und Gesetzlose, deren Beute und Waren man am Handelsposten wohl ausgiebig zu konviszieren scheint).
Die beiden Männer unterhielten sich rege über einen möglichen Handel, sowie über die Heimsteinehre, die vielen Bürgern Gors verloren gegangen zu sein scheint.
Es hat den Anschein, wir werden von Piraten und Gesetzlosen überschwemmt und der verbliebene, ehrbare Rest hat nicht den Mut sich dagegen aufzulehnen.
Vielleicht verständlich, wenn man sieht, das viele nicht einmal wissen, in welchem Ort sie eigentlich leben...
















Reise in die Oase von Klima


Alles fing damit an, dass das Sommerloch unsere eigentliche Heimsteinstadt erfasste.
Keine Bürger, keine Besucher, kein RP.
Also packten wir (ein Freier, eine Freie, eine Sklavin, ein Sklave) ein paar Sachen ein und schwangen uns die ersten Passang auf einen Reisetarn.
Bis an den Rand der Tahari, wo wir gezwungen waren uns einer Karawane durch die Wüste anzuschließen.
Da wir ja grundsätzlich vor keiner Herausforderung zurückscheuen, suchten wir direkt die heisseste und entfernteste Oase als Reiseziel aus.
Gesagt - getan.
Wir landeten nach gefühlten 1000 Tagen und einer Temperatur, in der sich selbst ein Kaiila das Fell von der Haut gezogen hätte, in mitten der lebensrettenden Oase.
Der erste Eindruck beim Zusammentreffen mit dem Pascha war nicht zum davon laufen, auch wenn es schon grenzwertig ist, eine Sklavin im heißen Wüstensand knien zu lassen, ohne das sie es tatsächlich durch grobes Fehlverhalten verdient hätte.
Aber das ist eben SL, man verliert recht schnell den Bezug zur Realität.
Nach einer Weile befanden wir uns auf teuren Teppichen, die mitten in dieser Oase lagen, der freie Mann wurde nicht gefragt, was der Grund seiner Reise ist (wir sehen darüber hinweg, da der Pascha den Grund schon von der Sklavin erfuhr und sich die anderen noch anwesenden freien Personen für Fremde wohl nicht interessierten),
die anwesende Sklavin nickte immer wieder ein, so das sie nicht ihrer Pflicht nachkommen und den freien Getränke, die ohne Frage in solch einem Setting überlebenswichtig wären, anbieten konnte.
Also mußte wieder unsere mitreisende Sklavin herhalten. Ohne sie würden wir wohl des öfteren verhungern und verdursten.
Nachdem wir uns selbständig vorstellten, wurden wir kurz gemustert und dann für den Rest der Unterhaltung links liegen gelassen, bis es dem Mann zuviel wurde und wir nach einem Zimmer oder einem Zelt verlangten.
Man gewahr uns selbiges ohne Murren und Meckern. Allerdings ohne Angabe eines Preises, was uns schon ein wenig seltsam vorkam.
Über die Ausstattung des Zimmers könnte man streiten, aber das ist ja immer noch Geschmackssache.
Wir schliefen recht schnell ein, immerhin hatten wir einen langen Marsch durch die Tahari hinter uns.

Am nächsten Morgen trafen wir auf neue Gesichter im Herzen der Oase.
Neuer Tag, neues Glück... so dachten wir jedenfalls.
Auch hier wurde wieder nicht gefragt, wer wir sind und was wir hier wollen.
Stattdessen trafen wir auf zwei Söldner, die unsere Sklavin mitten in der Wüste und in Chalwar als Kleidung gehüllt als Bondmaid begrüßten. Scheinbar glauben diese Nordleute, dass sich Torvaldsland mittlerweile bis in die Tahari ausgebreitet hat.
Wir schluckten diese Anrede runter, der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier und uns rutscht auch schon mal ein "Kajira" herraus, wenn wir eine bauchfreie Piratin treffen.
Viel bedenklicher aber waren die blanken Füße des Söldners, der Arme muß grausame Schmerzen erlitten haben, als sie, nach dem Genuß eines Mets (hat irgendwer mal behauptet, es gäbe regionale Getränkevorlieben?), wieder quer durch den Sand gen Norden aufbrachen.
Als die Söldner nun wieder auf dem Heimweg waren, dachten wir, wir erleben nun endlich Tahari-typisches Leben. Aber da hatten wir unsere Hoffnungen wohl zu hochgeschraubt, denn nicht nur, dass einer der Oasen-Bürger völlig ignorierte, das uns unsere Sklavin schon versorgte, da die Oasenkajira dazu scheinbar nicht aufmerksam genug war (es war im übrigen die gleiche vom Vorabend),nein, er bestellte bei seiner Sklavin auch noch ein kühles Met.
Dass Getränke und Nahrungsmittel in SL-Gor mittlerweile kaum noch angerührt werden, ist schon nichts auffälliges mehr, liegt wahrscheinlich daran, dass uns die Medienwelt und ihre zahlreichen Soaps genau das vorlebt (oder hat schon mal jemand erlebt, dass in einer Seifenoper tatsächlich gegessen und getrunken wird? Da muß auch nie einer aufs Klo, was ebenfalls in Gor übernommen wurde, steht schließlich auch nicht in den Büchern).
Dass man uns aber nicht einmal das Zimmer berechnete, irritierte uns nun doch aber schon ein wenig. Scheinbar lebt diese Oase sehr gut von ... von was eigentlich? wir haben es einfach nicht herausfinden können, womit die Oasenbürger ihren Lebensunterhalt verdienen.
Schlussendlich wurden wir mit einem freundlichen und vermehrten "be well" verabschiedet.
Ja, wir "machen's gut"...